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PERSISCHES (Übersetzungen)
PERSISCHES
Poesie und Weisheiten
(persische Originaltexte siehe hier)
 
  1. Ihrer Papiernen Braut band ich deiner Feder
    hundert Ketten reinster Perlen um.
    Mit Hand und Feder legtest du Locken voller Licht
    um den Nacken der Sonne. (Ahmad al-Husayni, 982 AH)
 
  1. Es ist bestimmt worden, dass von den Freunden und Bekannten jeder das zu erreichen vermag, was er wünscht und was zu erreichen möglich ist. Fordert er es nicht und beharrt nicht darauf, so vergeht er sich an seinem schiitischen Glauben. (Ali, Iran, 17. Jh.)
 
  1. Wer eine gute oder schlechte Tat vollbringt,
    der wisse, was er tut, ist für ihn selbst.
    Wer gnadenlos ein Herz verletzt,
    der fügt sich selbst die Wunde zu. (Schah Mahmud Nischapuri)
 
  1. Trifft dich der Schmetterling, o Kerze, acht' es hoch, denn die Begegnung währt nicht bis zum Morgen! (Sufi-Spruch, geschrieben von Schah Mahmud Nischapuri)
 
  1. Befrage dein Lockenhaar, wie es uns ergeht,
    denen, die von der Strähne des Unglücks betroffen.
    Befrage uns alle, doch mich zuerst,
    mich, den es am härtesten traf. (Mu'izz ad-Din Muhammad al-Husayni, 978 AH)
 
  1. All ihre Anmut hat die Nazisse
    Deinen schönen Augen abgeschaut.
    Die Erinnerung an dein Antlitz und an dein Lockenhaar
    Ist ein Lied, das früh und spät mein Herz erfüllt.
    Im Grübchen Deines Kinns, o meine Seele.
    Hält deine Schönheit zweihundert Sklaven fest wie Hafez. (Abd ar-Rahim Anbar bin Qalam, 1021 AH)
 
  1. Oh, mein Herz zersprang in tausend Stücke
    Aus Liebe zu dir durch des Kummers Dolch.
    Außer dem Dolch aber weiß ich kein Mittel -
    Kehre zurück, nur du kannst mich heilen!
    Jedem billigst du Wert zu,
    Nur ich bin nichts in deinen Augen.
 
  1. Ich weiß nicht, was man über mich erzählte,
    dass meine Liebste davon so gekränkt ist.
    wie soll ich mich bei ihr entschuldigen,
    Da sie so zornig auf mich ist! (Dara Shokuh, Indien)
 
  1. Beginnt dein Freund mit dir zu streiten,
    Tu weiter nichts, entfern dich nur von ihm!
    Beharrt er nicht auf Zwietracht,
    gib lieber der Versöhnung Raum! (Dara Shokuh, Indien)
 
  1. Mitleid hab mit dem, der dir sein Herz nicht zugewandt.
    Der nicht, dem Falter gleich, in Zweisamkeit mit dir verbrannt.
    Er ist genug gestraft, da bis zum Tag der Auferstehung
    Er Reue fühlt, weil er dir nicht zum Opfer ward. (Jawahir Raqam, Indien)
 
  1. Wie viele schöne Frauen gibt's mit süßen Lippen,
    Die dennoch der Menschen Gunst entbehren!
    Wie viele süß-kokette Schöne gibt es,
    Für die aus Liebe Herzen sich verzehren. (Maulana Muhammad Kharras, Indien)
 
  1. Deine rubinroten Lippen geben tausend Versprechen, doch sie halten keines.
    Tausend Pfeile schnellen aus deinen Augen, nicht einer davon geht fehl.
    Fahl wie das Gold ward mein Gesicht vor Gram.
    Dein eisern Herz, mit jedem Schlag versetzt es mir Wunden. (Indien)
 
  1. Wer von den Feinden und Freunden auf mich schaute,
    Der lieh sich hundert Augen, mich zu beweinen.
    Du fragtest: Sag, wie geht es dir ganz ohne mich?
    Mit geht es so, wie es mir ohne dich anders nicht ergehen kann. (Indien)
 
  1. Deine Nöte werden nicht von Menschen gelöst.
    Allah wende dein Herz zu willst du bestehn.
    Vom Schurken halt' dich fern, und wär' er ein Sonnenschein.
    Dir ist dein Schatten genug, brauchst du den Freund. (Mir Imad, Indien)
 
  1. Malt ein Maler die Geliebte an der Seite des Geliebten,
    Ist alles schön, was Hand und Pinsel schaffen.
    Ewiges Leben schenkt er dem Verliebten,
    Weil nicht stirbt, wer die Geliebte bei sich hat.
Quelle: Regina  Hickmann, Indische Albumblätter - Miniaturen und Kalligraphien aus der Zeit der Moghul-Kaiser. Leipzig / Weimar, Gustav Kiepenheuer Verlag, 1979
 
 
   
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